Tierärztin untersucht Hund

Arthroskopie

Gelenkspiegelung

Die Arthroskopie ist eine Technik zur Untersuchung des Inneren eines Gelenks mittels winziger Kamera. Dies ermöglicht eine detaillierte Beurteilung des Gelenks auf minimal-invasive Weise und vermeidet einige der Risiken und Beschwerden, die mit einem herkömmlichen, umfangreicheren „offenen“ Eingriff verbunden sein können. Manchmal wird eine Arthroskopie durchgeführt, um Informationen zu sammeln, die bei der Erstellung einer Diagnose und der Entscheidung über die Behandlungsmöglichkeiten und die Aussichten (Prognose) helfen. In anderen Situationen wird eine arthroskopische Operation durchgeführt, um ein bestimmtes Problem zu behandeln.

Theoretisch kann die Arthroskopie an jedem Gelenk durchgeführt werden, am häufigsten wird sie jedoch am Ellbogen zur Untersuchung und Behandlung von Ellbogendysplasie, an der Schulter bei Erkrankungen wie Osteochondrose, Bizepssehnenriss und Bandrupturen durchgeführt sowie am Knie zur Diagnostik und Therapie von Meniskusschäden oder Kreuzbandrissen. Die Arthroskopie wird auch bei ausgewählten Gelegenheiten in den Hüft-, Hand- und Sprunggelenken eingesetzt. Insbesondere die „Needle Arthroskopie“ eignet sich auch für kleinere Gelenke um bei der Diagnostik von Erkrankungen behilflich zu sein. Die Größe eines solchen „Needle Arthroskop“ entspricht ungefähr der Größe einer Nadel.

Hier ein Beispiel einer Needle Arthroskopie im Ellbogengelenk

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Die Arthroskopie muss unter Vollnarkose durchgeführt werden. Bei der „Needle Arthroskopie“ geht dies auch in einigen Fällen in Sedation. Das Hautareal über dem betroffenen Gelenk wird rasiert und die Haut gereinigt und desinfiziert. Durch kleine Einschnitte (Portale) wird eine arthroskopische Kamera und Instrumente in das Gelenk eingeführt. Aufgrund der kleinen Kameragrößen sind auch die benötigen Schnitte nur wenige Millimeter lang. Dadurch werden die Beschwerden nach der Operation auf ein Minimum reduziert und die Genesung kann schnell erfolgen.

Da die arthroskopische Operation minimal-invasiv ist, ist die Genesung in der Regel sehr schnell. Nach der Operation treten unweigerlich leichte Beschwerden auf, die jedoch meist im Laufe weniger Tage abklingen und mit Schmerzmitteln leicht zu kontrollieren sind. Die meisten Hunde müssen je nach Eingriff etwa 1-6 Wochen lang an der Leine geführt werden, damit die Hautschnitte abheilen können, die Hautnähte werden nach 10-14 Tagen entfernt. Je nach zugrunde liegender Problematik im Gelenk sollte eine zusätzliche Nachsorge, wie z.B. Rehabilitationsmaßnahmen erfolgen.

Da eine Arthroskopie in der Regel unter Vollnarkose erfolgt, besteht das allgemeine Narkoserisiko. Ebenfalls ist wie bei jedem operativen Eingriff ein Infektionsrisiko nicht ausgeschlossen. Aufgrund des minimal invasiven Eingriffes sind diese jedoch sehr selten.