An der Hexenbrücke 2 | 76726 Germersheim
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Gelenkversteifung (Arthrodesen)
Unter Arthrodese versteht man die operative Versteifung eines Gelenks. Die Knochen, die das Gelenk bilden, werden dauerhaft miteinander verbunden, so dass es in diesem Teil der Extremität keine Bewegung stattfinden kann. Die Arthrodese ist ein Verfahren, das in der Regel nur dann durchgeführt wird, wenn es keine anderen Möglichkeiten gibt, die Funktion des Gelenks zu retten.
Die Schulter-, Ellenbogen-, Karpal- (Handgelenk), Knie- (Knöchel), Sprunggelenk- (Sprunggelenk) und Zehen- (Zehen) Gelenke können arthrodisiert werden. Das Hauptgelenk, das nicht fusioniert werden kann, ist das Hüftgelenk. Bei Problemen im Bereich des Hüftgelenks ist jedoch ein künstlicher Gelenkersatz möglich. Auch Kniegelenkersatz ist mittlerweile eine mögliche Alternativen zur Arthrodese.
Indikation
- Osteoarthritis, die chronische Schmerzen verursachen und medizinisch nicht behandelt werden kann.
- Gelenkinstabilität, die nicht mit anderen Mitteln behandelt werden kann, z.B. Orthesen
- nicht reparierbare Frakturen an der Gelenkoberfläche
- Infektion des Gelenks, die durch Therapie mittels Antibiotika nicht therapierbar ist
- Muskel-/Sehnenriss, der nicht direkt behandelt werden kann
Es gibt eine Reihe von wichtigen Schritten bei der Fusion eines Gelenks:
- Die Oberfläche des Gelenks (der so genannte Gelenkknorpel) muss entfernt werden, um die knöcherne Fusion zu ermöglichen.
- In die Zwischenräume der Knochen sollte ein Knochentransplantat eingebracht werden, um die Fusion zu fördern. Dabei kann es sich um ein Eigentransplantat (vom Patienten), ein Allotransplantat (von einem Spender) oder eine Kombination aus beidem handeln.
- Die Knochen, die das zu arthrodisierende Gelenk bilden, müssen starr stabilisiert werden, um die Möglichkeit einer knöchernen Fusion zu maximieren. Dies wird am häufigsten mit einer oder zwei Platten erreicht, die an den Knochen unter der Haut befestigt werden. Gelegentlich wird ein externer Fixateur verwendet, bei dem die Knochen mit Nägeln stabilisiert werden, die die Haut durchdringen und an Stäben an der Außenseite der Extremität befestigt werden.
Arthrodese Carpus
Risiken
Eine Lockerung oder Bruch von Implantaten (Platten, Schrauben, Nägeln) kann auftreten, wenn das Gelenk nicht rechtzeitig fusioniert. Ein Implantatversagen kann zu einer Gelenkinstabilität führen und eine weitere Operation erforderlich machen.
Wundprobleme und Infektionen, sind in erster Linie mit einer Arthrodese der Karpal- (Handgelenk) und Sprunggelenke verbunden. Die Wundversorgung innerhalb der ersten Wochen nach der Operation ist von entscheidender Bedeutung, um dieses Risiko zu minimieren. Häufig werden Verbände an der Extremität angelegt, um die Schwellung zu minimieren und zu verhindern, dass der Patient die Wunde beeinträchtigt. Aufgrund der abnormen Kräfte, die nach einer Arthrodesenoperation auftreten, kann es zu Knochenbrüchen in der Nähe des verschmolzenen Gelenks kommen.
Die Funktion der Extremität nach einer Arthrodeseoperation hängt in erster Linie davon ab, welches Gelenk fusioniert ist. Sie ist nach einer Karpal- (Handgelenk), Sprunggelenk- und nach einer Schulterarthrodese zufriedenstellend. Eine Fusion des Ellenbogen- oder Kniegelenks (Knie) beeinträchtigt die Funktion der Extremität erheblich. Hunde und Katzen müssen die Gliedmaße beim Gehen im Allgemeinen nach außen schwingen, um zu verhindern, dass die Zehen am Boden schleifen.
Bei den Patienten, bei denen eine Arthrodese indiziert ist, profitiert die überwiegende Mehrheit von einer Operation. Die Fusion eines Gelenks ist zweifellos ein großes Unterfangen. Wir sind gerne bereit, Ihnen so viel Hilfe und Unterstützung wie möglich zu geben, wenn Sie Ihrem Tier die Möglichkeit einer Arthrodesenoperation geben möchten. Als Alternative ist eine maßangefertigte Orthese möglich.