Tierärztin untersucht Hund

Gelenks-Punktion, Injektion & Regenerative Medizin

Als Gelenkpunktion wird das Einstechen einer Nadel in die Gelenkhöhle bezeichnet. Über diese Nadel kann der Tierarzt einerseits Flüssigkeit aus dem Gelenk absaugen, andererseits Medikamente in den Gelenkspalt spritzen (Injektion). Viele Gelenke erlauben eine solche Punktion. Der Eingriff kann in den meisten Fällen ambulant in Sedation durchgeführt werden.

Die Gelenkpunktion dient sowohl der Diagnostik als auch der Therapie verschiedener (vor allem orthopädischer) Erkrankungen. Diagnostische Einsatzmöglichkeiten der Gelenkpunktion sind:

  • Gewinnung von Gelenkflüssigkeit für eine genauere Analyse
  • Einbringen von Kontrastmittel für bildgebende Untersuchungen (Röntgen, Computertomografie, Kernspintomografie)

Therapeutische Einsatzmöglichkeiten umfassen das Einbringen von Medikamenten in ein Gelenk. In der Klinik für Kleintiere bieten wir verschiednen Präparate (PRP, Hyaluronsäure, Radiosynoviorthesis, Hydrogele, Stammzellen, etc.) an. Welche die vielversprechender Therapie ist hängt von der Erkrankung ab und wird mit Ihnen bei der Konsultation besprochen.

Regenerative Medizin

Durch den Einsatz regenerativer Therapien sind wir in der Lage, die Kraft der körpereigenen Zellen und Proteine zu nutzen, um die Heilung nach einem Trauma zu fördern. Wir bieten plättchenreiches Plasma (PRP) und Stammzellen an. Beides sind zellbasierte Produkte, die meist als „Stammzelltherapien“ bezeichnet werden. Die Behandlungen helfen nachweislich bei der Reparatur von Weichteilen (Sehnen und Bändern) und Osteoarthritis.

Indikationen für intraartikuläre Injektionen bei Hunden

  • In Verbindung mit einer Rehabilitationstherapie als Teil eines konservativen Schmerzbehandlungsplans
  • Patienten mit postoperativen Restsymptomen wie Erguss, Beschwerden oder Lahmheit, die nicht auf eine medizinische Behandlung oder Rehabilitationstherapie ansprechen
  • Patienten, deren Körper nicht auf nicht-steroidale entzündungshemmende Medikamente (NSAIDs) reagiert oder diese nicht verträgt
  • Als Ergänzung oder Alternative zu oralen Medikamenten
  • Patienten mit einer entzündlichen Gelenkerkrankung
  • Patienten mit fortschreitender Osteoarthritis
  • Zur Unterstützung der Gelenkblockade bei Hunden, die lahmen, aber noch keine endgültige Diagnose haben

Präparate

Einige Präparate die an der Klinik für Kleintiere benutzt werden:

Hyaluronsäure

  • Hyaluronsäure ist eine natürlich vorkommende Flüssigkeit in allen lebenden Organismen. Als Gelenkschutzmittel trägt HA dazu bei, die Gelenke zu schmieren, Entzündungen und Abnutzungserscheinungen zu verringern und den Knorpel zu reparieren. Intraartikulär verabreichtes HA wurde in großem Umfang zur Behandlung von Osteoarthritis sowohl bei großen Tieren als auch bei Menschen eingesetzt.

Plättchenreiches Plasma

  • Bei plättchenreichem Plasma handelt es sich um Blutplasma mit konzentrierten Blutplättchen, die ein Reservoir an bioaktiven Proteinen und Wachstumsfaktoren enthalten. Diese bioaktiven Proteine initiieren und beschleunigen die Reparatur und Regeneration von Sehnen und Bändern.

Radiosynoviorthese (RSO)

  • Die RSO ist ein nuklearmedizinisches Therapieverfahren zur Lokalbehandlung bei schmerzhaften, chronisch entzündlichen Gelenkerkrankungen

Hydrogele

  • Hydrogele sind nicht resorbierbareres Gele für die Behandlung von schmerzhafte, chronischen entzündlichen Gelenkserkrankungen..

Stammzellen

  • Körpereigene Zellen aus dem Knochenmark oder Fettgewebe gewonnen. Für die Behandlung von Weichteilen (Sehnen und Bändern) und Osteoarthritis

Lokalanästhetika

  • Lokalanästhetika werden zur kurzfristigen Schmerzlinderung in Gelenke injiziert, entweder zur Diagnostik oder kurzfristigen Therapie

Kortikosteroide

  • Kortikosteroide können bei chronischen entzündlichen Gelenkserkrankungen zur Schmerzlinderung führen.

Forschung

Wir forschen an der Klinik für Kleintiere im Bereich der Gelenkinjektionen auf verschiedenen Feldern:

  • Osteoarthritisbehandlung und deren Effekt auf das Gangbild